Die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) bildet das Fundament des deutschen Gesundheitssystems und bietet der Mehrheit der Bevölkerung einen verlässlichen Gesundheitsschutz. Sie basiert auf dem Solidarprinzip: Alle Versicherten zahlen einkommensabhängige Beiträge und erhalten im Krankheitsfall die notwendigen medizinischen Leistungen. Diese Basisversorgung hinterlässt Leistungslücken, die Versicherten punktuell über private Zusatzversicherungen schließen können.
Der allgemeine Beitragssatz zur GKV liegt bei 14,6 Prozent (Stand 2025) des Bruttoeinkommens und wird je zur Hälfte von Arbeitgeber und Arbeitnehmer getragen. Zusätzlich erheben die Krankenkassen einen kassenindividuellen Zusatzbeitrag, den Arbeitnehmer allein tragen. 2025 lag dieser durchschnittlich bei 2,5 Prozent, sodass sich ein Gesamtbeitragssatz von 17,1 Prozent ergibt. Der Zusatzbeitrag kann je nach Krankenkasse variieren. Daher lohnt sich ein regelmäßiger Vergleich.
Die GKV übernimmt eine medizinische Grundversorgung. Dazu gehören Arztbesuche, Krankenhausaufenthalte, Medikamente und Vorsorgeuntersuchungen. Zwar sind die Kernleistungen gesetzlich festgelegt, doch Krankenkassen haben Spielräume bei Zusatzleistungen. Einige bieten beispielsweise erweiterte Präventionsangebote, professionelle Zahnreinigungen oder Zuschüsse für alternative Heilmethoden. Die Leistungskataloge sollten bei einem Vergleich der Krankenkassen in jedem Fall mit geprüft werden.
Ein Wechsel der gesetzlichen Krankenkasse kann sich lohnen, beispielsweise aufgrund niedrigerer Zusatzbeiträge oder besserer Zusatzleistungen. Seit Januar 2021 gilt eine verkürzte Kündigungsfrist von nur einem Monat zum Monatsende. Zudem besteht eine Mindestbindungsfrist von zwölf Monaten bei der gewählten Krankenkasse. Bei Beitragserhöhungen haben Versicherte aber ein Sonderkündigungsrecht.
Die Anmeldung bei einer neuen Krankenkasse ist unkompliziert: Nach dem Wechsel übernimmt die neue Kasse automatisch die Kündigung der bisherigen Versicherung. Es empfiehlt sich jedoch, vorab Leistungen und Beiträge der Anbieter sorgfältig zu vergleichen.
Die Leistungslücken der gesetzlichen Krankenkassen schränken die Gesundheitsversorgung ein. Insbesondere in den Bereichen Zahnmedizin, Krankenhausaufenthalte und ambulante Versorgung können private Zusatzversicherungen sinnvoll sein.
Arbeitnehmer können in die PKV wechseln, wenn ihr Einkommen die sogenannte Versicherungspflichtgrenze überschreitet. Diese liegt im Jahr 2025 bei 73.800 Euro brutto jährlich. Durch einen Wechsel können Versicherte den Grad ihrer Gesundheitsversorgung durch die freie Tarifwahl selbst bestimmen. Eine professionelle Beratung hilft dabei, die Vor- und Nachteile beider Gesundheitssysteme genau zu verstehen und sich für die passende Versorgung zu entscheiden.
Die GKV bietet eine solide Grundversorgung, die mit der Wahl der richtigen Krankenkasse und privaten Zusatzversicherungen individuell optimiert werden kann. Ein Wechsel in die Private Krankenversicherung kann unter bestimmten Voraussetzungen Vorteile bieten, sollte aber sorgfältig geprüft werden.
Es empfiehlt sich, regelmäßig die eigenen Versicherungsbedürfnisse zu überprüfen und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen, um eine optimale medizinische Versorgung sicherzustellen.
Neben der gesetzlichen Krankenversicherung besteht in Deutschland auch die Möglichkeit, eine private Krankenversicherung (PKV) abzuschließen. Über eine Vielzahl an PKV-Tarifen ist es möglich, eine Gesundheitsversorgung zu wählen, die den eigenen Bedürfnissen entspricht.
Bei der gesetzlichen Krankenversicherung sind Standardleistungen vorgegeben. Diese stellen zwar die „notwendige Basisversorgung“ sicher, hinterlassen aber in immer mehr Bereichen Leistungslücken. Zukünftige Leistungen können sich in der GKV also verändern, da sie aus dem Leistungskatalog gestrichen werden. Das geht bei der PKV nicht, hier sind die Leistungen des gewählten Tarifs garantiert.
Wer sich privat versichert, profitiert von besseren Leistungen und hat oft mehr Wahlmöglichkeiten bei Ärzten und Behandlungsmethoden. Insbesondere für Menschen mit hohen Ansprüchen an ihre medizinische Versorgung kann die PKV eine attraktive Option sein.
Für den Wechsel in die Private Krankenversicherung müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein:
Die Private Krankenversicherung funktioniert nach einem anderen Prinzip als die gesetzliche Krankenversicherung. Während die Beiträge in der GKV einkommensabhängig sind, richten sie sich in der PKV nach dem Alter bei Vertragsabschluss des Versicherten, seinem Gesundheitszustand und dem gewählten Tarif. Zudem basiert die PKV auf dem Kostenerstattungsprinzip: Versicherte begleichen zunächst die Rechnungen für ärztliche Leistungen selbst und reichen sie anschließend zur Erstattung bei ihrer Versicherung ein.
Ein weiterer Vorteil der PKV ist die Möglichkeit, Leistungen individuell an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Dadurch kann ein umfangreicherer Versicherungsschutz beispielsweise beim Zahnersatz, Krankenhausaufenthalten, Krankentagegeld oder ambulanten Leistungen (z.B. Sehhilfen) gewählt werden, der über die Standardleistungen der GKV hinausgeht
Die Beitragshöhe in der PKV wird individuell berechnet. Entscheidende Faktoren sind:
Um PKV-Beiträge auch im Alter stabil zu halten, werden sogenannte Alterungsrückstellungen gebildet. Das bedeutet, dass während der Versicherungszeit ein Teil des Beitrags angespart wird, um spätere Kostensteigerungen abzufedern. Dies führt dazu, dass die Beitragsentwicklung im Ruhestand moderater ausfällt als vielfach angenommen.
Diese Rückstellungen werden von Beginn an aufgebaut, sodass Versicherte langfristig von einer finanziellen Entlastung profitieren können. Wer früh in die PKV eintritt, für den werden über viele Jahre Rücklagen gebildet, wodurch hohe Beitragssprünge im Alter vermieden werden. Das schafft langfristig eine kalkulierbare und stabile Beitragsstruktur.
Ein bedeutender Vorteil der PKV sind die erweiterten Leistungen im Vergleich zur GKV. Versicherte können je nach Tarif eine bevorzugte medizinische Versorgung genießen, beispielsweise durch kürzere Wartezeiten bei Fachärzten oder eine freie Arztwahl. Zudem beinhaltet die PKV oft hochwertige Zusatzleistungen, wie eine bessere Unterbringung im Krankenhaus, etwa in einem Einzel- oder Zweibettzimmer, sowie eine bevorzugte Behandlung durch den Chefarzt.
Auch im Bereich der Zahnmedizin profitieren privat Versicherte: Hochwertige Zahnersatzmaßnahmen und moderne Behandlungsmethoden werden meist großzügiger erstattet als in der GKV. Darüber hinaus können alternative Heilmethoden wie Osteopathie oder Homöopathie in den Versicherungsschutz aufgenommen werden. Diese Vorteile ermöglichen eine individuell abgestimmte Gesundheitsversorgung, die den persönlichen Bedürfnissen entspricht.
Die Wahl des passenden Tarifes und eines finanzstarken Versicherers ist entscheidend, um Leistungen zu bekommen, die den eigenen Bedürfnissen und dem verfügbaren Finanzbudget entsprechen. Ebenfalls ist zu beachten, dass eine Rückkehr in die GKV nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich ist – etwa, wenn das Einkommen unter die Jahresarbeitsentgeltgrenze fällt und das 55. Lebensjahr noch nicht erreicht wurde.
Insgesamt bietet die Private Krankenversicherung umfangreiche Vorteile und einen starken Gesundheitsschutz. Besonders für Menschen mit hohen Ansprüchen an medizinische Leistungen oder einem flexiblen Berufsstatus ist sie daher das Mittel der Wahl. Wer sich für eine PKV entscheidet, sollte vorab seine persönliche Situation genau analysieren und sich umfassend und unabhängig beraten lassen. So kann sichergestellt werden, dass alle Faktoren auch langfristig zu den Bedürfnissen des Versicherten passen.
Individuelle Gesundheitsversorgung
Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) hinterlässt in vielen Bereichen Leistungslücken. Patienten müssen beispielsweise für hochwertigen Zahnersatz hohe Eigenanteile zahlen, erhalten im Krankenhaus oft nur eine Mehrbettzimmer-Unterbringung und müssen auf viele Zusatzleistungen wie alternative Heilmethoden oder Sehhilfen verzichten.
Private Krankenzusatzversicherungen schließen gezielt diese Lücken und ermöglichen eine bessere medizinische Versorgung. Versicherte können so ihre Gesundheitsleistungen individuell optimieren und aus verschiedenen Zusatzversicherungen für sie passende Leistungspakete wählen.
Die gesetzliche Krankenkasse übernimmt nur einen geringen Teil der Kosten für Zahnersatz und aufwendige Zahnbehandlungen. Wer Wert auf hochwertigen Zahnersatz, Implantate oder regelmäßige Prophylaxe legt, kann mit einer Zahnzusatzversicherung die Eigenbeteiligung erheblich reduzieren.
Leistungen einer guten Zahnzusatzversicherung:
Gesetzlich Versicherte werden in der Regel in Mehrbettzimmern untergebracht und von diensthabenden Ärzten behandelt. Eine Krankenhauszusatzversicherung bietet dagegen eine bessere Versorgung, indem sie Wahlleistungen wie Chefarztbehandlung oder Einbettzimmer finanziert.
Wichtige Leistungen der Krankenhauszusatzversicherung:
Wer länger krank ist oder ins Krankenhaus muss, muss mit finanziellen Einbußen rechnen. Vor allem Selbstständige oder Freiberufler profitieren von einer Zusatzabsicherung, da sie bei längeren Erkrankungen oft keinen gesetzlichen Einkommensersatz erhalten.
Unterschied zwischen beiden Versicherungen:
Wer ins Ausland reist, ist nicht automatisch über die gesetzliche Krankenkasse abgesichert. Die GKV übernimmt in der Regel nur die Kosten für medizinische Behandlungen innerhalb der EU und auch dort nur in begrenzter Höhe. In Ländern wie den USA oder der Schweiz können Krankenhauskosten schnell fünfstellige Beträge erreichen. Eine Auslandskrankenversicherung ist für alle sinnvoll, die regelmäßig verreisen, egal ob für Urlaubs- oder Geschäftsreisen. Oft sind Jahrespolicen bereits für unter 20 Euro erhältlich.
Wichtige Leistungen:
Die gesetzliche Pflegeversicherung deckt nur einen Teil der tatsächlichen Pflegekosten. Je nach Pflegegrad müssen Betroffene einen hohen Eigenanteil leisten. Mit einer Pflegezusatzversicherung kann diese Lücke geschlossen und das eigene Vermögen geschützt werden.
Wichtige Leistungen:
Die GKV deckt viele ambulante Leistungen nur eingeschränkt ab. Sehhilfen, alternative Heilmethoden oder erweiterte Vorsorgeuntersuchungen müssen oft aus eigener Tasche gezahlt werden.
Typische Leistungen einer ambulanten Zusatzversicherung:
Private Krankenzusatzversicherungen ermöglichen es gesetzlich Versicherten, ihre Gesundheitsversorgung gezielt zu verbessern – sei es durch besseren Zahnersatz, mehr Komfort im Krankenhaus oder finanzielle Sicherheit im Pflegefall.
Da die Leistungen und Tarife stark variieren, lohnt sich eine unabhängige Beratung, um eine passende und preislich sinnvolle Zusatzversicherung zu finden. Eine sorgfältige Auswahl hilft dabei, langfristig die bestmögliche medizinische Versorgung zu sichern.
Schöne Zähne sind teuer. Hochwertigen Zahnersatz zahlen Sie als Kassenpatient zum großen Teil aus eigener Tasche. Die private Zahnzusatzversicherung hilft, Ihre Kosten niedrig zu halten. Bis zu 100 Prozent Ihres Eigenanteils werden Ihnen je nach Anbieter und Tarif erstattet. Je nach Vertrag leistet die Zahnzusatzversicherung für Zahnersatz, Implantate, Keramikverblendungen und Inlays. Hochwertige Tarife zahlen sogar regelmäßige Zahnreinigung und Kieferorthopädie.
Welche Leistungen brauchen Sie?
Klären Sie vor Abschluss der Zahnzusatzversicherung, welche Leistungen Sie wirklich brauchen. Wer Wert auf festen Zahnersatz legt, sollte eine Zahnzusatzversicherung abschließen, die Implantate einschließlich des erforderlichen Knochenaufbaus bezuschusst. Schönheitsbewußte versichern Keramiklösungen auch im Backenzahnbereich. Zahnzusatzversicherungen für Kinder sollten kieferorthopädische Leistungen wie hochwertige Zahnklammern übernehmen.
Wichtig: Bekannte Probleme nicht verschweigen, sonst riskiert man den Versicherungsschutz für die Vorschäden.
Leistungen der Alternativmedizin werden von der Krankenversicherung mehr und mehr aus dem Leistungskatalog gestrichen. Gesetzlich Versicherte erhalten in vielen Fällen nur noch unzureichende bis gar keine Zuschüsse mehr. Daher ist eine Heilpraktiker-Zusatzversicherung eine sinnvolle Möglichkeit, diese Lücke zu schließen.
Die Heilpraktiker-Zusatzversicherung übernimmt die Kosten für Behandlungsmethoden beispielsweise wie Osteopathie, Akupunktur oder Eigenblutbehandlungen. Dabei werden verschreibungspflichtige Arznei- und Verbandmittel bezuschusst, die ein Arzt oder Heilpraktiker verschreibt und von der GKV nicht oder nur teilweise erstattet.
Folgende Heilverfahren und Maßnahmen können Heilpraktiker-Versicherung unter anderem leisten:
Tarifabhängig können weitere Leistungen enthalten sein, wie Vorsorgeuntersuchungen und Schutzimpfungen.
Bei Pflegebedürftigkeit zahlen Sie oft tausende Euro im Monat aus der eigenen Tasche, denn die gesetzliche Versorgung reicht selten aus. Mit einer Pflegetagegeldversicherung schließen Sie die Lücke zwischen der gesetzlichen Absicherung und den tatsächlichen Kosten. Sichern Sie sich Ihr privates Pflegetagegeld am besten schon als junger und gesunder Mensch. So verhindern Sie Leistungsausschlüsse oder Risikozuschläge wegen bestehender Erkrankungen und sparen bares Geld durch günstige Beiträge.
Private Pflegevorsorge ist enorm wichtig
Der Pflegetagegeld-Versicherer zahlt Ihnen pro Tag einen festen Betrag, sobald Sie ambulante oder stationäre Pflege benötigen. Als Kunde entscheiden Sie bei Vertragsabschluss selbst über die Höhe des versicherten Pflegetagegeldes. Der Tagessatz ist nach Pflegegraden gestaffelt, die maximale Leistung erhalten Sie ab Pflegegrad 5. Kundenfreundliche Anbieter zahlen unabhängig davon, ob Sie professionelle Hilfe in einem Pflegeheim brauchen oder sich zuhause von Angehörigen oder mobilen Diensten pflegen lassen.
Ihre gesetzliche Krankenkasse erstattet Behandlungskosten im Ausland nur, wenn Sie in einem Land unterwegs sind, das zur EU gehört oder mit Deutschland ein Sozialversicherungsabkommen unterhält. Jenseits europäischer Grenzen sind Sie meist Privatpatient. Sie müssen dann auch sehr hohe Arzt- oder Klinikkosten voll selbst zahlen. Wenn Sie auf Reisen krank werden, schützt Sie eine Auslandskrankenversicherung.
Die Auslandskrankenversicherung zahlt Behandlungskosten und Rettungsflug
Die Auslandskrankenversicherung bezahlt die ärztliche Behandlung bei akuten Erkrankungen und Unfällen im Ausland, außerdem notwendige Arznei- und Heilmittel, schmerzstillende Zahnbehandlungen und auch den medizinisch notwendigen Rücktransport aus dem Reiseland - notfalls sogar per teurem Rettungsflug. Ihre Auslandskrankenversicherung können Sie für eine bestimmte Zahl von Reisetagen oder auch günstig als Jahresversicherung abschließen.
Tipp: Eine Auslandskrankenversicherung ist oft als Zusatzleistung in Automobilclub-Mitgliedschaften, Kreditkarten oder Krankenzusatzversicherungen enthalten. Prüfen Sie anhand Ihrer Vertragsunterlagen, ob Sie zusammen mit einem dieser Produkte bereits über einen Auslandskrankenschutz verfügen.